Alte Werte neue Tugenden.

Alles was wir im Leben erschaffen, sollte seine Bedeutsamkeit zeigen – Noch vor wenigen Dekaden war der Wortlaut „eine Fotografie lügt nicht“ im Volksmund rund um die Welt verbreitet. Sie diente als Zeuge der Zeit die Momente unverfälscht festzuhalten. Gar als Beweismittel konnte man mit Hilfe der Fotografie die Schurken vergangener Zeiten zur Rechenschaft ziehen.

Heutzutage jedoch scheint es eher so, dass es nahezu unmöglich geworden ist eine echte Fotografie zu finden. Während es in der Übergangsphase in das digitale Zeitalter einst noch gelernte Bildbearbeiter oder Grafiker brauchte, um mit Hilfe von Photoshop und Co. eine falsche Realität zu erzeugen, erschuf die Menschheit bis heute zusätzliche Applikationen für Telefone und Tablets, so dass „nun endlich“ ein jeder welcher nur seinen Zeigefinger benutzen kann, eine Fotografie bis zur Unkenntlichkeit verfälschen kann. Das alles in einer Qualität, bei welcher die Fälschung längst nicht mehr als solche zu erkennen ist. Sollte das doch der Fall sein, werden flache Bilder und guter Wille mit der „Note“ der „künstlerischen Freiheit“ durchgewunken… oder, dass am Ende gar ein Hype um selbige, mutierte Fotografien entsteht.

Nun… keine Frage hat dies alles heutzutage seine Daseinsberechtigung und wir dürfen daher die neuen Applikationen und ihre Benutzer nicht verteufeln. Doch dürfen wir es auch keinesfalls zulassen, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt und gar omnipräsent in unserem Dasein, unserem Leben und unserer Gesellschaft wird. Die Welt und ihre einzigartigen Momente sind viel zu schön und zuweilen tiefgründig, als dass wir sie nur aus einem flachen Blickwinkel wahrnehmen… oder festhalten.

Wir müssen unsere Aufmerksamkeit wieder auf die Realität, die alten Werte und auf die echten Momente richten. Völlig unabhängig ob es sich um eine Reportage in fernen Ländern, um eine Werbekampagne für ein internationales Label, oder um das Portrait einer weltberühmten Persönlichkeit handelt – ist es immer die Authentizität und der tiefere „Einblick“, welche im Zentrum des Schaffens liegen sollten. Denn alles was wir erschaffen, muss letzten Endes seine Bedeutsamkeit zum Vorschein bringen um (nachhaltig) in der Welt zu bestehen.

Vermutlich sind diese Gedanken allesamt aus einer Naivität heraus entstanden, auch gibt es hierzu keinen festgeschriebenen Plan. Vielleicht war es auch einfach nur die Arbeit einiger wenigen Fotografen wie Avedon, Penn, oder aber auch Salgado oder Lindbergh, welche als ehrliche Inspiration dienten. Schlussendlich war es dann doch einfach nur ein Bauchgefühl, ein Impuls…

… und fühlt man sich erst mal einer Sache berufen, gibt es einem das Gefühl, dass es kein Zurück mehr gibt – was unglaublich ist!

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