Obsession for Freedom – eine Revolution „back to basics“.

Vielleicht entstand alles einer Naivität heraus, auch weiß ich nicht wie ich es beschreiben soll, doch der Gedanke daran umkreiste mich immer und immer wieder. Es war der Gedanke etwas „Echtes“ zu erschaffen. Sicherlich ist es ein Sprung ins Ungewisse gewesen, aber wenn man sich einmal einer Sache berufen fühlt, gibt es einem das Gefühl, dass es kein zurück mehr gibt – was unglaublich ist!

Im Nachhinein betrachtet, war es die Rebellion nach Freiheit die es uns ermöglichte, bewusst oder unbewusst, tatsächlich echte Momente zu erleben. Wie ein roter Faden zog sich diese Freiheit durch die Tage und war dabei für jeden Weggefährten auf dieser Reise allgegenwärtig, bis ins kleinste Detail.

Vor 15 bis 20 Jahren wäre es sicherlich nichts besonderes gewesen, doch spürt man dieser Tage deutlich, dass das freie Schaffen und Tun immer mehr in den Hintergrund gerät. Die digitale Zeit mit Ihrer Schwemme an Informationen und Techniken, die Reizüberflutungen in der westlichen Welt, es scheint als wären wir alle nur Marionetten der uns gegebenen Mittel. Klar, wir können und dürfen uns dem Fortschritt nicht verwehren und sicherlich hat er seine Daseinsberechtigung, aber auch wenn der neue und moderne Weg zu unseren Zielen vielleicht ein anderer ist, muss deshalb das Ziel auch ein anderes sein? Sollten wir bei unseres Zielen nicht darauf achten, die alten Werte nicht zu vergessen, uns selbst treu zu bleiben und die Wahrheit, die Authentizität und die Freiheit im Fokus behalten?

Es scheint mehr, als wäre es bereits salonfähig flache Bilder und guten Willen als künstlerischer Freiheit durch zu winken. Diese Versionen von Wahrheit sind jedoch bestenfalls kühne Behauptungen und Unwahrheiten. Vielleicht ist es die Schnelllebigkeit, durch welche die Menschen einen verschleierten Blick auf die Dinge bekommen, doch eines ist gewiss, mehr denn je zuvor müssen wir darauf achten, dass wir uns da draußen nicht verlieren.

Vielleicht muss man sich als analoger Spieler, in einer digitalen Welt, der Ehrlichkeit bewahren, selbst „echt“ bleiben und niemanden etwas vor machen. Vielleicht muss man aber auch sein Leben zu einem Kunstwerk machen, aus dem Impuls heraus etwas Unerwartetes sein und erschaffen. Vielleicht sollte man in seinen Träumen, jede Nacht, an genau diese Gedanken festhalten. Und vielleicht sind genau das die Gedanken, die einen für den Rest seines Lebens durch den Tag geleiten. Wenn es auch mehr als nur eine ungewöhnliche Denkweise eines Fotografen sein mag, oder es gar hochgradig neurotisch klingen sollte, es ist vielleicht genau dieses Wechselspiel aus Illusion und Wahrheit, welches das Leben so spannend macht. Man plant in eine Richtung, doch plötzlich ergibt sich eine völlig neue Möglichkeit und es geht in eine ganz andere Richtung.

Für mich, aus meiner Position heraus, ist es gerade zu ein Privileg gewesen, dass ich hier auf dieser großartigen Reise mit vier wirklich wundervollen Frauen als stiller Beobachter fungieren durfte. Jede einzelne von Ihnen hat mich dabei unglaublich geprägt und ist nun ein bedeutender und wichtiger Teil geworden. Dabei kamen Sie doch auf so verschiedene Weise in mein Leben. Man kann versuchen nach Ihnen zu suchen, man kann danach streben die perfekte Ergänzung für eine solche Reise zu finden, doch stellt man dann am Ende fest, dass es das reine Schicksal war, welches unsere Wege zusammen führte.

Sicherlich geht man nun nicht einfach an einer Ort seiner Wahl und sagt, „ok“ hier sind wir jetzt. Es steht vielleicht ein Thema im Raum, oder man schafft ein fiktives Szenario, oder aber, wie in unserem Fall, man hat einfach eine Geschichte die einem als Leitfaden dienen soll. Unsere Geschichte? Die Freiheit. Sie war der Anstoß zu einer Geschichte hinter der Geschichte, was sich hieraus ergab, dass kann man auch nicht planen. Es ist ein unbeschreiblich aufregendes Gefühl, wenn man die Dinge einfach passieren lässt. Es war kein Fake oder gar etwas Gestelltes, es ist das reine Beobachten, als Zeuge der Zeit die Momente unverfälscht festzuhalten und wahrzunehmen was sich ergibt, genau das ist hier passiert. Sicherlich ist die Fotografie dabei nicht perfekt und auch nicht überlegt, aber darum ging es auch nicht. Es ging dabei auch weniger um eine durchdachte Produktion, sondern viel mehr darum eine tolle Zeit zusammen zu verbringen. Was sich hier im Wattmeer und auf Sylt in Form dieser Fotografien ergab, was am Rande dieser Zeit entstand, das ist ein Bonus.

Die Wahl für den Ort der Reise war dabei gut überlegt und führte uns bewusst nach Sylt und ins Wattmeer. Ich denke nur hier, wenn das Wasser gegangen ist und die Stille und die unendlichen Weiten sich ausgebreitet haben, nur dann kann sich ein Mensch völlig unbeeinflusst und frei entfalten, ganz er selbst sein und vielleicht sogar in Mitten dessen etwas völlig Neues an sich entdecken. Bei dieser Ruhe und in kleinen, aber ganz intensiven Augenblicken, kann man sie erkennen, die ganz besonderen und tiefgründigen Momente, in welchen man sich selbst entdeckt und man sich auch selbst auf ganz neue Weise kennenlernen kann. Spätestens wenn dann das Wasser immer schneller zurück kommt und sich seinen Weg zurück in Richtung Küste bahnt, dann spürt man am ganzen Körper, dass wir in einer unheimlich aufregenden Welt leben, dass das Leben als Leben in Fülle gemeint ist und dass wir uns dessen bewusst werden müssen.

Ich weiß nicht, was noch alles passieren wird und ich weiß auch nicht ob man tatsächlich den Rest seines Lebens nach etwas Streben sollte, aber wenn man im Verlauf der Zeit diese besonderen Momente und das pure Leben in sich fühlen kann, kann man nur zu einer Erkenntnis kommen – ICH BIN FREI!


Obsession for Freedom!

Das Erstlingswerk von Alexander von Wiedenbeck
Limitierte Edition 1.000 Exemplare
108 Seiten im Format 220x280mm gedruckt in Novaton
ISBN 978-3-00-045259-8

>>> Das Buch hier erhältlich

nächster
HOPE by Alexander von Wiedenbeck
vorheriger
Buch – Obsession for Freedom